Eine »unerhörte Musikalität« bescheinigte Daniel Barenboim der jungen Pianistin Leonie Rettig, als sie ihm im Alter von 14 Jahren vorspielte, – heute gehört die Musikerin zu den »großen Nachwuchshoffnungen am Klavier« (NDR Kulturredaktion).
1991 in Stuttgart geboren, wusste Leonie Rettig bereits als Kind genau, was sie wollte. In einem Interview mit IDAGIO beschreibt sie dies sehr eindrücklich: »Ich glaube nicht, dass ich jemals entschieden habe, Pianistin zu werden […] Vielmehr begleitete mich immer diese innere Sicherheit, und ohne sie jemals zu hinterfragen, war es für mich vollkommen selbstverständlich, diesen Weg zu gehen.« Dieser Weg führte sie mit 15 Jahren an die Hochschule für Musik, Theater und Medien nach Hannover zu Vladimir Krainev, einem Schüler des legendären russischen Musikpädagogen Heinrich Neuhaus. Ihr umfangreiches Repertoire umfasst Werke von den Sonaten Domenico Scarlattis bis hin zur Klaviersonate von Henry Dutilleux.
Für ihr Debüt mit Orchester im Alter von vierzehn Jahren wählte sie das Klavierkonzert von Edvard Grieg. Es folgten Konzerte mit den Nürnberger Symphonikern unter Lancelot Fuhry und der Landeskapelle Eisenach unter Carlos Chamorro Moreno und eine Einladung nach Kanada mit Ravels Klavierkonzert G-Dur. Rudolf Weinsheimer, ehemaliger Cellist bei den Berliner Philharmonikern und Gründer der 12 Cellisten, ermöglichte ihr, von ihrem Spiel tief beeindruckt, im Herbst 2017 unter anderem spontan eine Aufnahme im Kammermusiksaal der Philharmonie mit der B-Dur Sonate D 960 von Schubert und Liszts h-Moll Sonate, die exklusiv auf IDAGIO veröffentlicht ist. Auch kammermusikalisch ist die vielseitig begabte Künstlerin interessiert. Zum Auftakt der Saison 2018/19 spielte sie bei einem Festival in Kanada neben einem Solorezital auch ein Konzert im Klaviertrio und Quintett mit Musikern des Symphony Nova Scotia. Im Oktober konzertierte sie mit Mitgliedern der Berliner Philharmoniker vor dem Bundespräsidenten. Auf Wiedereinladung führte eine Tournee sie im November mit dem Symphony Nova Scotia und dem Symphony New Brunswick unter der Leitung von Bernhard Gueller mit Beethovens 3. Klavierkonzert durch Kanada.
Konzerteinladungen führten die junge Pianistin weiterhin zu wichtigen Festivals wie dem Schleswig-Holstein Musik Festival und dem MiTo Festival in Mailand und Turin, außerdem zum Oberstdorfer Musiksommer, den Haigerlocher Schlosskonzerten, dem Leipziger Klaviersommer und dem Internationalen Kammermusikfestival Viana do Castelo; weitere Klavierabende gab sie u.a. in Portugal, Südafrika, der Ukraine, der Schweiz, in Argentinien und Italien. Unter dem Eindruck der Flüchtlingskrise organisierte sie 2016 ein Benefizkonzert zugunsten der UNICEF, das sie gemeinsam mit Freunden und der Schauspielerin Katja Riemann im Kammermusiksaal der Philharmonie in Berlin gab.
Im Mai 2019 folgt mit dem 2. Klavierkonzert von Johannes Brahms das Berliner Orchesterdebüt in der Philharmonie mit dem Sinfonie Orchester Berlin unter der Leitung von Stanley Dodds. Mit verschiedenen Rezital-Programmen wird sie u.a. in Hamburg, Bad Homburg, und Berlin zu hören sein. Im Sommer 2019 folgt ein Kammermusikabend mit der Cellistin Tanja Tetzlaff und der Geigerin Elisabeth Kufferath mit Werken von Haydn, Brahms und Tschaikowski in Geislingen sowie ein Konzert im Rahmen der Lunch Konzerte der Berliner Philharmonie mit der Geigerin Anna Mehlin.